‘The soup is more than its parts,’ interactive installation at Videotank Zurich.
4. September – 16. October 2009
Hypnotisch. Partikel überall, dazwischen Fische, Mücken und Falter: Abtauchen, Abtriften, Verhangen bleiben.
Raphael Perret faszinieren Schwärme: eine scheinbar unkoordinierte Masse einzelner Individuen, die kommt und geht. Seine Arbeiten kreisen aber nicht primär um die Erkundung und das Dokumentieren von Schwarmverhalten oder Schwarmintelligenz, sondern zielen vielmehr darauf ab, den Blick auf das, was sich in der Natur abspielt, zu schärfen und die ihr zugrunde liegenden Kreisläufe sichtbar zu machen. Mittel dazu ist die Übersetzung. Perret transponiert in seinen Arbeiten Phänomene der phsysischen Realität in die virtuelle und wieder zurück.
Im video tank hat Raphael Perret eine Kamera über und eine unter Wasser aufgestellt, mit der Absicht verschiedenartige Schwärme festzuhalten. An der Brückenunterseite zieht ein weisses und ein UV-Licht Mücken an, während diese wiederum, zusammen mit dem Licht, Fische anlocken. Indem Perret diese beiden Welten, die Unter- und die Überwasserwelt, übereinanderlagert, kombiniert er sie zu einem Gesamtbild. Dass die Besucher mit ihrer Präsenz – via Bewegungsmelder – Einfluss auf den Kontrast und somit die Sichtbarkeit der drei, in sich sequenzierten Bildflächen nehmen können, ist nicht zuletzt ein ironischer Kommentar zur Interaktivität in der Medienkunst, bei der Partizipation allzuoft nicht Mittel zum Zweck sondern Selbstzweck ist.
Der Arbeit „Schwarm – Die Suppe ist Meer als seine Teile“ liegt eine seltsam beschwingte Poetik zugrunde. Wie immaterialiserte Wesen schwirren und flitzen die hell durchleuchteten Mücken durch ein All, bevölkert von Millionen undefinierbarer Teilchen und anderen Wesen. Ursuppe. Bildrauschen. Mob.
Situation at Videotank underneath the ‘Dreikoenigsbruecke.’
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